Zum Ausdrucken gibt es hier auch noch den Programmflyer zum Download.
Der Dokumentarfilm zeigt Episoden aus dem Leben der 60-jährigen Prostituierten Claudette. Die hermaphrodite Claudette aus Lausanne ist stolz auf ihren Beruf und steht mit anderen Sexarbeiter_Innen für ihre Rechte ein. Claudette ist kämpferisch, lebenslustig und leidenschaftlich. Ihr politischer Einsatz ist mutig und uneingeschränkt. Der Doku macht das Spannungsfeld sichtbar, in dem sich Claudette bewegt: Als Angehörige einer sexuellen Minderheit kämpft sie für ihre berufliche und private Freiheit und gesellschaftliche Akzeptanz. Claudettes Weg ist ein Parcours jenseits von gesellschaftlich vorgezeichneten Lebensentwürfen.
Anschliessend an den Film: Gespräch mit Claudette
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Gespräch mit Claudette statt, die Fragen zu ihrer Person und ihren politischen Aktivitäten beantwortet. Wir freuen uns sehr, diese interessanten Gesprächspartner im Rahmen des Luststreifen Filmfestivals 2010 begrüssen zu dürfen.
Die US-amerikanische Tragikomödie Transamerica ist das Spielfilmdebüt des Regisseurs und Drehbuchautors Duncan Tucker aus dem Jahr 2005. Der Roadmovie zeigt den Weg der konservativen Trans*sexuellen Bree, die kurz vor ihrer Geschlechtsumwandlung steht. Auf ihrer Reise quer durch Amerika muss sie sich mit eingefahrenen Familiengeschichten, einem plötzlich in ihr Leben tretenden drogenabhängigen Sohn und der Suche nach sich selbst auseinandersetzen. Von der Enge New Yorks bis zum unendlichen Himmel Arizonas spiegelt der Film die Gefühlsachterbahn von Bree und ihren Mitreisenden wieder. Felicity Huffman wurde 2005 für ihre schauspielerische Leistung als Trans*sexuelle Bree für den Oscar nominiert. Der Film ist als einer der wenigen Trans*filme in den USA kommerziell erfolgreich. Ein queerer Road movie zwischen amerikanischem Klischee und der latenten Verzweiflung des Independent- Kino.
Ein dokumentarischer Spielfilm, der in leisen und weichen Bildern die Suche nach der Geschlechtsidentität aufzeigt. In intimen Gesprächen werden die feinen Nuancen der individuellen Geschlechtszugehörigkeit besprochen. Vieles bleibt offen – einzig wird deutlich, dass die vorgegebenen Geschlechterkategorien noch immer unausreichend sind. Der Film erweitert das Spektrum der möglichen Geschlechtsidentitäten und thematisiert den ewigen Versuch, sich zu definieren und die Notwendigkeit, immer wieder neu nach seiner Identität zu fragen.
Dieser Spielfilm in Doku-Manier ist ein Schock für die Sinne und die gängigen Geschlechtsidentitäten. Der Film zeigt die Geschichte einer Frau mit männlichen Sexualorganen und eines Mann in einem Frauenkörper auf: Zwei verlorene und einsame Menschen in einer stürmischen Welt, die sie ausschliesst. Sie finden beieinander Zuflucht, Verständnis und Schutz. Ihre verschmähten Körper werden einem liebevoll-rauhen Kamerablick unterzogen. Die wunderschöne Reise in das Land der Empathie ist eine starke Kritik an die harte Welt der Ausschlussysteme. (Black Movie Festival)
In der sommerlichen Einöde Argentiniens begegnen sich die 12-jährige Jorgelina und der junge Mario. Jorgelina, die gerade Ferien auf dem Land mit ihrem Vater macht, beobachtet das landwirtschaftliche Treiben in der argentinischen Hitze. Dabei wird sie auf den jungen Mario aufmerksam, der für ein Pferderennen trainiert. Die sexuell völlig Unerfahrene nähert sich dem in sich gekehrten Arbeiterjungen. Die zaghafte Annäherung und die kindliche Verliebtheit der Beiden mündet in der Aufdeckung eines Geheimnisses. Mario ist nicht so sehr Mann wie es den Anschein hat. Oder etwa doch? „El último verano de la Boyita“ ist eine Hommage an die endlosen Sommer der Kindheit und die ersten Wirrungen bei der Annäherung an die Sexualität.
Was bedeutet es, zwischen den Geschlechtern zu leben? Der Dokumentarfilm portraitiert sechs trans*sexuelle, intersexuelle und genderqueere Menschen in Frankreich. Im Mittelpunkt steht ihr Kampf gegen die vorherrschenden Geschlechternormen. Die Protagonist_Innen erzählen von ihrem Leben in einer zweigeschlechtlichen Gesellschaft: Von Glücksmomenten, vom schwierigen Ringen mit sich selbst, mit ihrem Umfeld und mit konservativen Mediziner_Innen. Einer der Porträtierten ist Vincent Guillot, der aktiv in der Intersexuellenbewegung ist. Der Film gibt auch Einblick in die Strategien der Gruppe GAT (Groupe Activiste Trans), die mit subversiven Aktionen in Paris Unruhe stiftete. (Quelle: http://www.likeyou.com/en/node/17203)
Die Coming-of-Age-Story spricht über das Erwachsenwerden, über Sexualität und den fragwürdigen Begriff der Normalität. Lucía Puenzos erster Langfilm ist ein Weg zu sich selbst: Die junge Alex ist intersexuell – scheinbar ein medizinischer Fall. Jedoch sind die Probleme, die sie als 15-Jährige bewältigen muss, anderer Natur: Sie ist gesellschaftlichen Anfeindungen ausgesetzt und muss sich für ihre Geschlechtsidentität rechtfertigen. Ihr sexuelles Begehren sorgt zudem für viel Verwirrung und findet jenseits der bekannten Schubladen statt. Die argentinische Regisseurin zeigt mit ihrem Regiedebüt ein einfühlsames, ehrliches Drama, das sich behutsam und subtil den Schwierigkeiten der Protagonist_Innen nähert. Der Film wurde 2008 mit dem Goya für den besten ausländischen Film in spanischer Sprache ausgezeichnet.
Der griechische Regisseur Koutras erzählt von Liebe und Familien, die nicht nur in den sonst üblichen Formen vorkommen. Mit eigenartigem Humor und viel Liebe zu den Charakteren wird die Begegnung zwischen einem 45-jährigen Ex-Häftling und einer jungen Trans*sexuellen aufgezeigt. Alles ist ein wenig anders in dieser dramatischen Geschichte: Die Familienverhältnisse, die aus Not und Sehnsucht entstanden sind, die Körper, die irgendwo zwischen Frau und Mann verweilen oder die Räume, in denen der Film spielt. Koutras spielt mit Verfremdung und Transzendenz und kreiert dadurch eine alle Grenzen überschreitende Geschichte mit wunderschönen Bildern und grossartigen Dialogen.
(Quelle: http://www.kino-zeit.de/filme/strella)
Der Dokumentarfilm portraitiert verschiedene afroamerikanische Trans*menschen. Die RegisseurIn lässt die Prota gonist_ Innen in ihrer eigenen ganz privaten Umgebung sprechen. Kortney Ryan Ziegler sagt dazu: «The people in the film stepped outside of theirs. I hope people see the film and feel the same way.» Ziegler hat es geschafft, die Menschen aus ihrer geschützten Umgebung auf die Leinwand zu holen. Sie zeigt uns Bilder in entspannter Atmosphäre. «They may change their bodies and who they are, but they're still Black. It's sexy,» sagt Ziegler. «Whatever they do with their lives, their Blackness is still visible.» Mit «Claudette» Favorit der Festivalleitung!
Quelle Zitate: www.colorlines.com/archives/ 2009/07/ portraits_of_black_trans_men.html)
Das US-amerikanische Filmdrama ist eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Brandon Teena, der junge Frau-zu-Mann-Trans*sexuelle, verlässt unter männlichem Namen seinen Heimatort in der amerikanischen Provinz, um ein neues Leben zu beginnen. Bald darauf lernt er Lana kennen und verliebt sich in sie. Jedoch bewahrt er seine Trans*identität für sich. Das Versteckspiel hat schlimme Folgen für die beiden. Im Jahr 2000 gewann Hilary Swank den Oscar und den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin. Der Film thematisiert die Brutalität, mit der Menschen mit queeren Geschlechtsidentitäten gezüchtigt werden, wenn ihre Abweichung von der Norm ans Licht kommt.