Zum Ausdrucken gibt es hier auch noch den Programmflyer zum Download.
Rosa von Praunheims Film ist zugleich Zeitdokument und Manifest. Er prangert die Selbstunterdrückung in der Schwulenszene an und ruft die Schwulen zur Emanzipation auf. Der Film zeigt, wie diese ihre bedauerliche Situation auch selbst verursacht haben, und fordert sie auf, ihre Angst vor dem Coming Out zu überwinden. Er plädiert für eine selbstbestimmte und gleichberechtige Zukunft der Schwulen. Die Ausstrahlung des Films sorgte unter Schwulen weltweit für Verwirrung und Empörung, aber auch für Aktivität, Vereinigung, Coming Out und Solidarität.
Anschliessend Gespräch mit Zeitzeugen und Apéro.
Der Film lässt fünf frauenliebende Frauen aus unterschiedlichen Generationen zu Wort kommen. Was bedeutet es eine Lesbe zu sein, Sex mit Frauen zu haben und in einer heteronormativen Gesellschaft zu leben? Persönliche und historische Anekdoten bilden eine Collage, die ein differenziertes Bild vom Anders-Sein vermittelt. Veronika Minder widmet sich der Geschichte weiblicher Homosexualität in der Schweiz, zeigt, wie tiefgreifend sich das Leben von Lesben in den letzten 60 Jahren verändert hat, und skizziert so auch den sozialen Wandel der Schweiz.
Camille Baker, Lehrerin an einem christlichen College in einer kanadischen Kleinstadt und beinahe verheiratet, trifft in einem Waschsalon auf die Zirkusartistin Petra. Die beiden verlieben sich. Zwei diametral unterschiedliche Lebensentwürfe prallen aufeinander. Doch am Ende siegt die Liebe. Das ist manchmal kitschig und auch nicht frei von Klischees. Aber trotzdem ist dieser poetische Film ein Abenteuer und ein Beweis dafür, dass die grossen Liebesgeschichten kein Privileg für Heteros sind.
«Desperate Living» beginnt mit einem Overhead-Schuss. An einem formell gedeckten Tisch serviert ein Dienstmädchen eine gekochte Ratte, diese wird gesalzen und genüsslich verspeist. John Waters, der König der Trash Movies auf dem Höhepunkt seines genialen Schaffens. Nichts für sanfte Augen und Ohren: Eine Kriminal-Fantasy-Horror-Komödie! Eine reiche Hausfrau nimmt die Hilfe ihres Dienstmädchens in Anspruch, um ihren Ehemann umzubringen. Auf der Flucht landet das ungleiche Gespann in Mortville, einer Gemeinschaft von Heimatlosen, gebaut auf einer Mülldeponie. Doch damit beginnt das absurde Abenteuer erst...
Die niederbairische Landschaft ist postkartenreif. Doch die Protagonist_Innen befinden sich alsbald mitten in einer dramatischen Hetzjagd durch ein beschauliches Dorf. Ein junger Mann wird als Aussätziger behandelt. Ist er schwul? Geht er wirklich in die Stadt, um Männerbekanntschaften zu machen? Gut und Böse tanzen einen gefährlichen Reigen, im Schlachthaus werden die Messer gewetzt und das unverständliche Geschnatter der Dorfbevölkerung zieht sich wie ein Teppich über die idyllischen Landschaftsbilder. Das verfilmte Theaterstück von Martin Sperr ist eine Mikrostudie des ländlichen Lebens. In einer vermeintlich heilen Welt werden die Abgründe der menschlichen Existenz aufgezeigt.
Was tun, wenn die Vergangenheit dich einholt? Ein junger Lehrer fängt eine Beziehung mit einer seiner Kolleginnen an. Die Mutter ist entzückt: Endlich eine Freundin! Doch durch die Begegnung mit einem fremden Mann gerät sein Leben aus den Fugen und der Protagonist macht sich auf Spurensuche nach seiner homosexuellen Vergangenheit. Der erste und einzige in der DDR produzierte Spielfilm, der sich mit Homosexualität beschäftigt, wurde 1989 von Heiner Carow inszenierte. Das typische 80er-Jahre-Setting mit DDR-Schick bietet eine gelungene Kulisse für eine zeitlose Identitätssuche. Der Film wurde bei der Berlinale sowohl mit dem Silbernen Bären als auch mit dem Teddy Award ausgezeichnet.
Dieser postfeministische Film zeigt in Schwarz-Weiss-Bildern die Coming-Out-Geschichte einer jungen Hamburger Journalistin, die ihres penetranten Liebhabers überdrüssig ist und auf der Suche nach der romantischen Liebe nach San Francisco reist. Dort angekommen, trifft die Protagonistin drei Frauen, die ihr Leben verändern. In der Auseinandersetzung mit alternativen Geschlechterrollen und -konstellationen findet sie schliesslich ihre sexuelle Identität - und den Einstieg in die Strip-Szene von San Francisco.
Zum weniger bekannten Erstlingswerk des genialen Regisseurs Almodóvar schrieb der spanische Sänger Joaquín Sabina: «Ich möchte ein Mädchen von Almodóvar sein / wie Pepi, wie Luci, wie Bom, / meine Geheimnisse im Bett an die Eleganz verkaufen / und Trauer tragen um einen Matador.» Pepi, Luci, Bom – eine wahre Perle des cineastischen Schaffens der Movida. Ein Debut, welches viele der Lieblingsthemen des Regisseurs behandelt: Hausfrauen, Schwanzgrössen, grelle Kleidung, Freundschaft zwischen Frauen, Drogen, Gewalt und natürlich Sex...
Zwei junge Freunde, Gerry und Gerry, unternehmen einen Ausflug in die Wildnis, um «das Ding» anzusehen. Was als harmloser Nachmittagsspaziergang beginnt, entwickelt sich bald zu einem Rätsel: Die beiden Protagonisten verirren sich. In der menschenleeren Einsamkeit wird ihre Freundschaft schliesslich auf eine schwere Probe gestellt. Basierend auf einer wahren Geschichte, ein verstörendes Drama mit Casey Affleck und Matt Damon in grandios eingefangener Natur.