Alle Filme auch in unserem Programmheft zum Download.
Im Zentrum von Tel Aviv spielt sich in einer Wohngemeinschaft von drei palästinensischen Frauen die Suche nach Identität und Freiheit ab. Die drei Protagonistinnen balancieren zwischen Tradition und Moderne, Nationalität und Kultur, Gefolgschaft und Widerspruch. So unterschiedlich ihre Geschichten sind, so einig sind sie sich in ihrer Freundschaft. Die Filmemacherinnen ermöglichen dem Publikum ganz nah an den selbstermächtigenden Momenten der drei Frauen zu sein. Diese nehmen ihr Schicksal in die eigenen Hände und verbünden sich zu einem starken Zirkel mitten im brodelnden Tel Aviv.
Dieser Film ist eine bittersüsse Familienkomödie. Tomo geht in die fünfte Klasse und steht morgens alleine auf, zieht sich an, geht zur Schule. Alles wie jeden Tag. Doch dann verschwindet ihr Mutter und sie zieht bei ihrem Onkel ein und Tomo hat plötzlich eine Transfrau* als Stiefmutter. Es ist eine einfühlsame Geschichte von Offenheit und Freundschaft, die wichtiger als biologische Banden sind. Gewinner des Spezialpreises der Teddy-Jury 2017.
Radikalisierung der Jugend einmal anders: Venya, Schüler in Kaliningrad, wird zum fundamentalen orthodoxen Christen. Sukzessive wird er damit zum Leitwolf in seiner Klasse und weder Mutter noch eine engagierte Lehrerin wissen dem etwas entgegenzusetzen. In Grisha findet er bald einen Jünger, doch dem geht es im Grunde mehr um die körperliche Nähe zu Venya. Eskalation bis zum bitteren Ende.
Im Episodenporno der Fotografin Goodyn Green exhibitioniert sich der Sex nicht für die Kamera. Ein Ausblick auf ein pornosexuelles Utopia: eine unentfremdete Pornographie ohne übergriffiges Blickregime und die Einladung ans Publikum, Frauen beim intimsten Akt zu beobachten. Explizite, weibliche Lust und queere Sexualitäten! Gewinner PorYes Award 2015.
Sam, Künstler und AIDS-Aktivist aus den 80er und 90ern lässt der frühe Tod zahlreicher seiner Freunde keine Ruhe. Belächelt von seinen Freunden widmet er seine künstlerische Arbeit ganz diesem Thema, angestachelt auch von einer in seinen Augen unpolitischen jungen Generation. Ein plötzliches intimes Erlebnis mit einem viel jüngeren Mann bricht alles auf. Ein wunderbarer Film über die Versöhung der schwulen Geschichte mit der queeren Zukunft - ganz im Sinne unseres diesjährigen Mottos.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit dem Regisseur Klaus Händl statt. Bitte beachtet auch das Künstler*innengepsräch mit Klaus Händl im Rahmen unseres Festivalbrunches am Sonntagmorgen.
Andreas und Stefan leben in einer (heteronormativen) Bilderbuchidylle: Altbau in den Wiener Weinbergen, grosser Freundeskreis, Traumjob und ein Kater als Gefährte. Plötzlich, ganz aus dem Nichts kommt es zu einem Gewaltausbruch bei Stefan und fortan steht alles auf schwankendem Boden. Ein hervorragend gemachter und eindrücklich gespielter Film über die Zerbrechlichkeit der Liebe, den man aber auch als Parabel auf unsere krisengeprägte Zeit verstehen kann. Deutschsprachiges Kino von Weltformat, verdienterweise mit dem Teddy-Award für den besten Film 2016 ausgezeichnet.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit dem Regisseur Jan Soldat statt.
Sven (23), Mike (33) und Thomas (62) sind Adult-Babys und ziehen sich Windeln und Babykleidung an, treffen sich zum gemeinsamen Spielen oder lassen sich füttern. Schnell wird bei ihren Spielen klar, dass Sex zunehmend unwichtig wird. Die Sehnsucht, wieder klein zu sein, wird als ein Weg der Lebensgestaltung gezeigt.
Être Cheval erzählt die Geschichte von Karen, einer 50-jährigen ehemaligen Lehrerin und Vater einer Tochter. Karen trainiert mit einem Amerikanischen Cowboy für ihre Verwandlung in ein Pferdewesen. In diesem erotischen Rollenspiel, bekannt als «Pony Play», wird sie von ihrem Dresseur Foxy in Dressage trainiert. Eine poetische Einladung in eine assoziative Bilderwelt, welche die Grenze zwischen Realität und Traum, Mensch- und Tiersein transzendiert.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit dem Regisseur Alexey Shipenko statt.
Der Dokumentarfilm «less» feiert seine Vorpremiere auf dem Luststreifen-Festival. Feministische, queere und nicht queere Frauen sind nach der Diagnose Brustkrebs auf grundsätzliche Fragen zu Körper, Gesellschaft und Überleben zurückgeworfen. Sie sind nicht nur einer lebensbedrohlichen Krankheit ausgesetzt und müssen teilweise mit dem Verlust eines Körperteiles zurecht kommen, sondern auch mit allen gesellschaftlichen Konsequenzen umgehen, welche die Abwesenheit dieses stark sexuell konnotierten Körperteils mit sich bringt. Ein starkes Portrait, welches die sogenannt weiblichen Attribute von Frauen weit über die Diagnose Brustkrebs hinaus in Frage stellt.
Die Steckenpferd-Revolution ist im Gange. Das Hobby hat in Finnland eine Art Subkultur entstehen lassen. Die Regisseurin Selma Vilhunen liefert einen fröhlichen und berührenden Film, der letzten März den Grand Prix des Filmfestival im finnischen Tampere gewonnen hat und stellt sich ständig die Frage, ab wann man zu alt ist, um sich unbeschwert amüsieren zu können.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit dem Regisseur Tarek Lakhrissi statt.
Künstler*innen und Aktivist*innen zwischen Montreal, Paris, Brüssel, Nantes und London, denken in kurzen Videoportraits über ihre Diasporaerfahrung und den damit verbundenen Auswirkungen auf ihr alltägliches Leben, Körper und Affekte nach. Der Film eröffnet neue Perspektiven auf unsere Körper, Herkunft, Vorfahren, Erinnerung, Sprache, Identität und schafft produktive Gegen-Narrative zu gängigen Stereotypen.
Tailor ist ein junger Comiczeichner aus Rio de Janeiro, der mit seinen Cartoons auf Anliegen von Trans*menschen aufmerksam macht. Ein Film über Trans*gender von einer Trans*gender-Crew gemacht.
Paula, Beatriz, Giu und Fernando leben in einer der ärmsten Favelas von São Paolo. Der Film zeigt mit bewundernswerter Aufmerksamkeit den täglichen Kampf und Protest gegen Unterdrückung, Transphobie, Ignoranz und Hass, um sich in einer Welt mit nur wenig Rechten und Chancen für Transmenschen, zu behaupten.
Auf dem Fahrrad cruisen die Ovarian Psychos durch die Eastside von Los Angeles. Sie eignen sich die Strassen durch ihre Fahrraddemos an und zeigen so, dass auch sie teil der Gesellschaft sind und ein Recht auf den öffentlichen Raum haben. Die queer-feministischen Aktivistinnen sind Women of Color, die auf die geschlechtlich konnotierten Räume, die vielen Femizide, die häusliche Gewalt und den sexuellen Missbrauch ihrer Generation aufmerksam machen.
In unserem hochkarätigen Kurzfilmprogramm präsentieren wir euch Animation-, Spiel-, Dokumentar- und Performancefilme. Dabei werden wir über das einzige menschliche Organ aufgeklärt, dass ausschliesslich der Lust dient, hinterfragen Körperideale, werden ins Badezimmer geführt und beantworten die Fragen deiner kleinen Schwester. Du wirst damit konfrontiert, wieweit du von deinen politischen Idealen abweichen würdest, um jemandem einen Wunsch zu erfüllen. Ein internationales Programm, dem keinerlei Grenzen gesetzt sind. Lass dich 89 Min. überraschen!
Ein Teenager aus Chicago entscheidet sich, bei einer Lesung in einem örtlichen Poetry Club endlich zu sich selbst zu stehen und sich dem Publikum und der Öffentlichkeit zu zeigen.
Der Film präsentiert historische Fakten und falsche Mythen über das einzige menschliche Organ, das ausschliesslich der eigenen Lust dient.
34 Queers beantworten auf humorvolle, intime und offene Art, die Frage warum sie es lieben, Queer zu sein.
Eine Nachahmung von Edgar Degas Kunstwerk La Toilette. Eine Frau bürstet konzentriert ihr Haar - jeder Haarstrich ist durchdacht.
Ein üppiger Körper wird gesellschaftlich oft stigmatisierten. Der Film untersucht Normen von stereotyper Schönheit.
Eine Mutter ist zwischen ihren politischen Ansichten und dem einzigen Geburtstagwunsch ihres Sohnes hin und her gerissen.
«Du glaubst, du bist stark genug ohne Schwester, dem ist aber nicht so, Schwestern sind immer um oder sogar in dir versteck, schäme dich nicht, sei stolz auf deine Schwester, sie ist stark wie eine Kriegerin.» Mit diesen Worten beginnt die poetische live Performance von Mischa Badasyan, die sich kritisch mit Männlichkeit auseinandersetzt.
Die 10jährige Cleo hat viele Fragen, auf die sie eine Antwort sucht. Im Mittelpunkt steht die Frage: Woher weiss ich, dass ich in jemanden verliebt bin? Teddy Award Gewinner für den Bester Kurzfilm an der Berlinale 2017.
Ob allein mit sich selbst oder in der Gruppe, die Queer Porn Shorts zeigen, dass wir Sexualität jenseits normativer Konstrukte leben können. Wir feiern die Körper und das Begehren nach den eigenen Wünschen. Dabei bleibt es selbstironisch, kinki und glitzernd. Verbringe 81 Min. deines Lebens voller Neugierde und Lust.
Dieser Film wurde in feministischen Strukturen produziert und stellt einen Versuch dar, mit Tabus zu brechen.
Andre Medeiros Martins schreibt seinen Liebabern persönliche Gedanken auf deren Körper. Ein poetischer Film über den Penis.
Eine zufällige Begegnung im Aufzug eines Luxus-Kaufhauses eröffnet zwei Frauen eine neue Dimension. Der Aufzug bleibt stecken und die Improvisation beginnt.
Ein humorvolles Musical im Herz der schwulen Szene.
Siri befindet sich an einem Wendepunkt ihres Lebens. Sie fühlt, wie ihre eigenen Grenzen sie davon abhalten, ihre Phantasie, jemanden sexuell zu beherrschen, auszuleben. Dieser Film zeigt erste Erfahrungen mit BDSM. Best foreign Film am Silhouette Festival Paris und Best Feminist Short am Scottish International Queer Film Festival.
Dieser mystisch-schwulen Heimatporno führt uns zwischen Frühlingserwachen und modrigem Eichenlaub zu einem Körperfest. Die Bilder oszillieren von verklärter Naturromantik über industriell-technoide Härte bis hin zum Zitat postmoderner Oberflächenästhetik. Der Soundtrack des Films wurde exklusiv vom Techno Duo 'Zenker Brothers' produziert. Gewinner Best Short am XPOSED International Queer Film Festival Berlin